René D.
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Die Bayernwerk AG, ein Unternehmen, das dringend Fachkräfte sucht, hat sich für viele Bewerber als eine eher enttäuschende Erfahrung herausgestellt. Zunächst sei lobend erwähnt, dass der Bewerbungsprozess über das hauseigene Bewerbersystem transparent gestaltet ist. Man hat stets einen genauen Überblick über den Status seiner Bewerbung, was in einer Zeit der digitalen Informationsflut sehr geschätzt werden kann. Jedoch trübt diese positive Facette schnell die allgemeine Wahrnehmung des Bewerbungsprozesses. Ein wesentlich negativer Aspekt ist die Tatsache, dass es häufig keine Einladung zu einem Bewerbungsgespräch gibt. In Zeiten, in denen viele Unternehmen über akuten Fachkräftemangel klagen und einen aktiven Dialog mit potenziellen Mitarbeitern suchen, wirkt dies besonders ernüchternd. Die Anfragen von Interessierten scheinen oft unbeantwortet zu bleiben, und man fragt sich, wie ernst es Bayernwerk eigentlich mit der Suche nach neuen Talenten meint. Besonders vielschichtig ist die Art und Weise, wie Absagen kommuniziert werden. Diese erfolgen oft in Form von KI-generierten Mitteilungen. Obwohl diese Technologie durchaus ihren Platz im modernen Recruiting hat, hinterlässt die Standardisierte Absage einen faden Nachgeschmack. Die Botschaft, dass oftmals nur Nuancen bei der Auswahl eine Rolle spielen, klingt in den Ohren vieler Bewerber wie eine hohle Floskel. Es ist schwer nachzuvollziehen, welche „Nuancen“ zum Ausschluss geführt haben, insbesondere wenn die Rückmeldung so allgemein gehalten ist. Die angebotene Möglichkeit, bei Fragen nachzufragen, erscheint ebenfalls als wenig überzeugend. Oftmals bleibt hier das Gefühl zurück, dass es sich nur um eine weitere Floskel handelt, die dazu dient, den Prozess menschlicher erscheinen zu lassen. Dies verstärkt den Eindruck einer gewissen Rosinpickerei im Auswahlprozess – eine selektive Suche nach dem perfekten Kandidaten, die möglicherweise nicht alle kompetenten Bewerber in Betracht zieht. Das Gesamtbild, das sich hier abzeichnet, ist das eines Unternehmens, das einerseits gut positioniert ist und offenbar auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften ist, andererseits aber in der Umsetzung des Bewerbungsprozesses deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. Der Mangel an persönlichen Gesprächen und die unpersönliche Kommunikation durch KI-gestützte Absagen schaffen eine Distanz, die es schwer macht, eine echte Verbindung zum Unternehmen aufzubauen. Fazit: Während Bayernwerk auf dem Papier wahrscheinlich alles richtig macht, fehlt es an der notwendigen Menschlichkeit und Transparenz im Bewerbungsprozess. Wer sich als Bewerber auf die Suche nach einer neuen Herausforderung begibt, erwartet mehr als eine maschinelle Verarbeitung seiner Daten. Unternehmen wie Bayernwerk sollten sich fragen, wie sie den wertvollen Dialog mit potenziellen Mitarbeitern fördern können, um langfristig erfolgreich zu sein. Schließlich sind Fachkräfte das Herzstück eines jeden Unternehmens, und ihre Gewinnung sollte mit mehr Aufmerksamkeit und Empathie gestaltet werden. Es bleibt zu hoffen, dass sich in naher Zukunft etwas am derzeitigen Prozess ändert, damit sowohl Bewerber als auch Arbeitgeber von einer besseren Kommunikation profitieren können.